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Florian Baack M.A.

 

Laufende Dissertation

Kulturwandel im Limeshinterland der Provinz Raetiens vom 3. bis 5. Jhd. n. Chr.
Die germanische Siedlung von Ochsenfeld - Eine Fallstudie

Nach Aufgabe des raetischen Limes Mitte des 3. Jh. n. Chr. zog sich der römische Staat aus dem Limeshinerland nördlich der Donau zurück. Archäologisch ist ein deutlicher Wandel in der Sachkultur festzustellen, welcher in der Forschung oft mit der Einwanderung germanischer Siedler aus dem Barbaricum an der Wende vom 3. zum 4. Jh. n Chr. in Zusammenhang gebracht wurde. Alternativ wäre auch eine durch Rom forcierte, frühere Ansiedlung noch vor Aufgabe des Limes denkbar. Allerdings mangelte es im raetischen Limesgebietes an ausgewerteten Siedlungen aus der späten Kaiserzeit und Völkerwanderungszeit, die eines der beiden Szenarien stichhaltig erhärten könnten. Mit Vorlage der modern ausgegrabenen Siedlung von Ochsenfeld (Gmde. Adelschlag, Kr. Eichstätt, Bayern) soll diese offene Frage geklärt werden. Es kommen dabei sowohl natur- als auch geisteswissenschaftliche Methoden zum Einsatz. Das keramische Material wird mit kulturwissenschaftlichen und quantitativen Untersuchungen feinchronologisch eingeordnet. Die vom bayrischen Landesamt für Denkmalpflege finanzierten naturwissenschaftlichen C14Altersdatierungen der organischen Funde aus den Siedlungsbefunden liefern die absoluten Fixpunkte für die zeitliche Einordnung der Siedlung.

Keywords

Siedlungsarchäologie, frühgeschichtliche Siedlungskeramik, Migration germanischer Gruppen, Kulturwandel, ethnische Deutung von archäologischen Befunden und Funden, germanische Nachnutzung des Limeshinterlandes, römische Grenzpolitik, naturwissenschaftliche Altersbestimmung, Hausbau

Kooperationspartner

Bayrisches Landesamt für Denkmalpflege

Literatur

Hümmer 2014
M. Hümmer, Dicht bebaut: die germanische Siedlung in Ochsenfeld, Arch. Jahr Bayern 2014, 86-89.

Nuber 1990
Nuber, Das Ende des Obergermanisch-Raetischen Limes- eine Forschungsaufgabe, In: H. U. Nuber, K. Schmid /H. Steuer (Hrsg.), Archäologie und Geschichte des ersten Jahrtausends in Südwestdeutschland (Sigmaringen 1990) 1, 52-68.

Reuter 2007
M. Reuter, Das Ende des raetischen Limes im Jahr 254 n. Chr.
Bayerische Vorgeschichtsblätter. Bd. 72, 2007, 77–149.

Schmauder 2017
M. Schmauder, „Verzögerte Landnahme“ revisited-Phänomene archäologischer Besiedlungsprozesse. In: H. Meller/F. Daim/J. Krause/R. Risch (Hrsg.), Migration und Integration von der Urgeschichte bis zum Mittelalter. Tagungen des Landesmuseums für Vorgeschichte Halle (Saale) Band 17 (Halle 2017) 207-219.

Scholz 2009
M. Scholz, Die spätantike Besiedlung der östlichen Schwäbischen Alb. In: J. Biel/J. Heiligmann/D. Krausse (Hrsg.), Landesarchäologie. Festschrift D. Planck. Forsch. u. Ber. Vor- u. Frühgesch. Baden-Württemberg 100 (Stuttgart 2009), 469-501.