Uwe Müller M.A.
Uwe-Mueller-Archaeologie@web.de
Kurzvita
- 2012 Bachelor of Arts (Archäologische Wissenschaften), Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
» Studienschwerpunkt: Provinzialrömische Archäologie
» Thema der Bachelorarbeit: "Die nonmonetären Metallhorte des obergermanischen Limesgebiets" - 2015 Master of Arts (Archäologische Wissenschaften), Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
» Studienschwerpunkt: Provinzialrömische Archäologie
» Thema der Masterarbeit: "Ein Fundkomplex des 3. Jahrhunderts n.Chr. aus dem vicus von Offenburg" - 2018-2021 Wissenschaftliche Hilfskraft am Institut für Provinzialrömische Archäologie der Universität Freiburg
» Nachbereitung der Grabungsdokumentation der Forschungsgrabung Diersheim 2015-2021 - 2019-2020 Grabungsleitung, Forschungsgrabung, Diersheim-Fachheu – früh- bis mittelkaiserzeitliches Gräberfeld.
Laufende Dissertation
Die Innenbebauung des Legionslagers von Mogontiacum/Mainz.
Untersuchungen zur Lagerstruktur und -genese auf Grundlage der Grabungen am Helmholtzweg 2003 und am Römerwall 2014
Das Mainzer Legionslager stellt einen der wichtigsten und am längsten belegten Legionsstandorte der römischen Provinz Germania Superior dar. Fast vier Jahrhunderte lang sicherten die hier stationierten Truppenverbände die römische Herrschaft in Obergermanien. Im Laufe dieser Zeitspanne stand der Stützpunkt und die in ihm stationierten Soldaten mehrfach im Zentrum größerer historischer Ereignisse, deren Bedeutung weit über die Provinzgrenzen hinausreichte und die Geschichte des Imperium Romanum entscheidend prägte.
Während die Umwehrung des Lagers erst kürzlich durch D. Burger-Völlmecke im Rahmen einer Dissertation an der Abteilung für Provinzialrömische Archäologie der Universität Freiburg vorgelegt wurde, ist über die Innenbebauung des Legionslagers bisher nur sehr wenig bekannt. Um diesem Umstand Abhilfe zu verschaffen werden im Zuge des hier vorzustellenden Dissertationsvorhabens drei größere Ausgrabungen im Bereich der retentura bzw. der latera praetorii ausgewertet, die wichtige neue Erkenntnisse zur Innenbebauung des Militärstützpunktes versprechen (Abb.1).
Die sich über mehrere Jahrhunderte erstreckende kumulative Bautätigkeit im Legionslager manifestiert sich in den zu untersuchenden Flächen durch rasche Phasenabfolgen in Form von alternierenden Planierschichten und Laufhorizonten. Insgesamt lassen sich Reste von 22 Gebäuden nachweisen, die sich auf mindestens 10 Bauphasen verteilen. Mit den beiden Grabungen am Helmholtzweg wird erstmals ein größeres zusammenhängendes Areal des Lagerinneren ausgewertet, das offenbar durchgängig von augusteischer Zeit bis mindestens ins späte 3. Jahrhundert n.Chr. als Kasernenblock genutzt wurde (Abb.2). Die weiter nordwestlich gelegene Grabung am Römerwall hingegen verspricht aufgrund der hier feststellbaren Reste einer repräsentativ ausgestatteten via principalis unter anderem wichtige Erkenntnisse zum Straßennetz und zur internen Gliederung des Legionslagers.
Im Vordergrund der Arbeit steht die befundorientierte Materialauswertung mit dem Ziel, die zeitliche Abfolge der einzelnen Bauphasen zu klären, um so erstmals einen Einblick in die Genese und Struktur der Innenbebauung des Legionslagers zu erlangen.
Abb. 1 (links): Gesamtplan des Legionslagers mit Höhenlinien. Rot markiert sind die im Rahmen der Dissertation auszuwertenden Flächen. Kartengrundlage Burger 2020.
Abb. 2 (rechts): Mainz – Helmholtzweg / Pettenkoferweg (FM 03-020) - Übersichtsfoto Planum 2. Blick nach Südosten. Zu erkennen sind die noch als Bodenverfärbungen erhaltenen Reste von hölzernen Baracken des älteren Holz-Erde-Lagers sowie Mauerausbruchsgruben verschiedener jüngerer Barackenbauten. © Landesarchäologie Mainz.
Keywords
Mainz – Mogontiacum, Legionslager, römische Militärgeschichte, augusteische Okkupationsphase, Militärarchitektur, Legionärsbaracken, via principalis
Kooperationspartner
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Mainz.