Lennart Schönemann M.A.
lennart.schoenemann@archaeologie.uni-freiburg.de
Kurzvita
- Februar 2019: M.A. Provinzialrömische Archäologie, Universität Freiburg
- April 2019 – März 2021: Wissenschaftliches Volontariat, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege
- seit April 2021: Doktorand, Universität Freiburg
- seit November 2022: Referent, Bayerisches Landesamt für Denkmalpflege, Referat für Lineare Projekte, Dienststelle München
Laufende Dissertation
Noviomagus / Nemetae im Querschnitt – Studien zur Siedlungsstratigraphie und Materialchronologie des römischen Speyer
In den Jahren 2018-2019 konnten direkt südlich des Speyerer Domplatzes umfangreiche archäologische Zeugnisse der Stadtgeschichte dokumentiert werden. In der Engelsgasse wurde eine römische Schichtenfolge mit Befunden und Funden des 1. bis 5. Jh. n. Chr. ausgegraben. Ein Kanalgraben ermöglichte einen Querschnitt durch die römische Hauptverkehrsachse sowie eine angrenzende Siedlungsparzelle mit porticus, Wohngebäude und Hinterhausbereich. In einem Schichtpaket von ca. 2,70 m Höhe hatten sich mindestens 10 aufeinanderfolgende Besiedlungsphasen erhalten (vgl. Abb. 1).
Die außergewöhnlich gute Befunderhaltung – unter anderem Holzkonstruktionen – sowie der überaus reiche Bestand an stratifiziert geborgenem Fundmaterial bieten die einmalige Gelegenheit, eine modern ergrabene Schlüsselstelle in der Besiedlungsgeschichte des römischen Speyer auszuwerten. Der durch das Grabungsfenster erfasste Bereich war von Beginn bis zum Ende der römischen Präsenz vor Ort durchgehend besiedelt (vgl. Abb. 2). Dadurch wird es möglich, anhand des Fundmaterials erstmals eine regional anwendbare und durchgängige Materialchronologie für den civitas-Hauptort Noviomagus/Nemetae sowie die umgebende civitas Nemetum zu erarbeiten.
Abb. 1 (links): Speyer Engelsgasse, Grabung 2018-2019: Überblicksfoto Pr. 80 AB, Blickrichtung Süden. Im Profil sind verschiedene Siedlungshorizonte erkennbar, direkt über dem Maßstab ist ein hölzerner Schwellbalken erhalten. Im rechten Profil steckt noch ein Unterlegstein.
© Landesarchäologie Speyer Inv.Nr. E_2018-0402_00302.
Abb. 2 (rechts): Die vermutete Ausdehnung der frühkaiserzeitlichen Kastelle (kariert) und vici (schraffiert) 1, des mittelkaiserzeitlichen Siedlungsareals von Noviomagus 2, des Siedlungsareals von Nemetae in constantinischer Zeit 3 und der spätrömischen befestigten Siedlung Nemetae 4 sowie die Lage der Grabung 2018-2019 in der Engelsgasse rot
© L. Schönemann.; Kartierung nach H. Bernhard, Das römische Speyer. In: Unter dem Pflaster von Speyer. Archäologische Grabungen von 1987-1989 (Speyer 1989), 16-22, Abb. 3-4; 6-8; Kartengrundlage: Landesamt für Vermessung und Geoinformation Rheinland-Pfalz
Laufzeit
seit April 2021
Keywords
Noviomagus / Nemetae – Speyer; Querschnitt durch die römische Besiedlungsgeschichte; Siedlungsstratigraphie
Materialchronologie
Kooperationspartner
Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz, Direktion Landesarchäologie, Außenstelle Speyer – Ansprechpartner: Dr. U. Himmelmann
Finanzierung
April 2021 – Oktober 2022: Promotionsstipendium der Gerda Henkel Stiftung